Dienstag, 23. September 2014

Samstag, 20.09.2014: Tag der offenen Tür & Schuman-Mafia-Party Teil 2

Am Samstag war Tag der offenen Tür in der deutschen und französischen Botschaft (die direkt nebeneinander sind, aber unterschiedliche Adressen haben) und Frederike und ich hatten beschlossen, dass wir als gute Deutsche in Polen doch mal dort vorbeischauen sollten. Außerdem kann es ja nie schaden, sich ein Netzwerk aufzubauen oder mal in das Büro eines Botschafters zu gucken. Wer also mal in Masowien, Podlachien, Lodz oder Lublin sein sollte und Beistand braucht: Die Botschaft liegt in der ul. Jazdów 12, 00-467 Warszawa.


Da wir nirgends Anfangs- und Endzeiten fanden, waren wir natürlich viel zu früh da, na gut, eine halbe Stunde etwa. In der Straße zwischen den Botschaften war eine Bühne aufgebaut, auf der die Eröffnung durch die Botschafter stattfand, welche dann noch zusammen ein französisches Lied mit neuem, polnischem Text sangen, und auf der die ganze Zeit danach verschiedene Bands und Sänger für eine anspruchsvolle musikalische Untermalung sorgten.

Mitte: Der deutsche Botschafter und seine Frau
 Rechts: Der französischer Botschafter (ein kleiner Sarkozy)

In der Botschaft gab es viele Stände von Organisationen, der DB, dem Militär usw. Man konnte einen deutsch-französischen Kinder-Europa-Pass beantragen und dann auf Stempel-Jagd gehen, aber dafür fühlten wir uns schon zu alt. Auf dem Hof stand ein Trabbi, man konnte ein Auto bemalen und ein großes Bild vom Mauerfall schmückte eine Wand. Eine Gruppe von DDR-Bürgern, die damals 1989 über die deutsche Botschschaft in Warschau in den Westen geflohen waren, berichteten von ihren Erlebnissen. Sie hatten ein kleines Quiz vorbereitet und so lernten wir, dass damals 6000 Menschen zum Teil wochenlang in der Botschaft auf ihre Ausreise warten mussten. Natürlich durfte für das leibliche Wohl auch die Bratwurst nicht fehlen. Wir besuchten außerdem eine Führung in die heiligen Hallen der Botschaft ... ja, doch, so als Botschafter lebt man ganz nett.

So wohnt der Botschafter

So arbeitet der Botschafter

Am Abend stieg dann Teil zwei der Schuman-Mafia-Party, die Gegeneinladung nach Kabaty. Wir machten typisch deutschen Kartoffelsalat mit Wienern und als Nachtisch echt französische Crêpes. Hm, lecker!
Für alle Deutschen, die sich jetzt eingestehen müssen, noch nie Kartoffelsalat gemacht zu haben, und alle Ausländer, die gerne mal rustikale Hausmannskost probieren wollen, sei hier das Rezept abgedruckt.

  1. Man nehme 3kg Kartoffeln (eher fest kochend), koche sie mit Schale, pelle sie danach und schneide sie wahlweise in Scheiben oder mundgerechte Stücke.
  2. Während des Knochens Schale man drei mittelgroße Zwiebeln und würfele sie ebenso wie 1,5 Gläser saure Gurken.
  3. Zwiebeln und Gurken vermenge man mit 5 EL Öl und ca. 600ml saurer Sahne, je nach Bedarf und Belieben. Außerdem gebe man ein paar Kräuter hinzu, wer keine frischen zur Hand hat nehme etwa 2 EL Fertigmischung. Mit Salz, 2 EL Zitronensaft und einer Prise Zucker ab schmecken.
  4. Man vermenge nun Kartoffeln und Soße, schmecke ein letztes Mal ab, wenn nötig, und serviere den Salat möglichst noch warm.
  5. Smacznego!

Wir hatten leider keine Chance, unseren Salat warm zu servieren, denn die Gocław-Mafia war etwas spät dran, dafür aber umso hübscher aufgemacht.


Basia beim Crêpe-Wenden

Suzi und Francesco beim Tanzen

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