Montag, 29. September 2014

Sonntag, 28.09.2014: Einst Chopin in die Milchbar ging ...

Nach einer verregneten Woche bot sich der Marathon-Sonntag an, um im Łazienki-Park noch einmal das letzte Chopin-Konzert dieses Jahres zu genießen und so traf ich mich mit meiner zweiten Mentorin, Wanda, die genauso gerne klassische Musik hört wie ich. Und da ich euch trotz meines ersten Berichtes über das Konzert einen Einblick geben möchte, habe ich es diesmal nicht versäumt, eine Sequenz zu filmen.


Danach suchten wir zum ersten Mal eine der berühmten Milchbars auf und dann auch gleich noch die älteste und berühmteste, Prasowy, Marszałkowska 10/16. Ich probierte Leniwe, sogenannte faule Knödel, und Kompot, das man hier in Polen allerdings trinkt. Ich würde es als eine Mischung aus Früchtetee und einem sehr stark verdünnten Kompottsaft bezeichnen, es ist süß und schmeckt eigentlich nach nichts. Auch unsere Kinder im Kindergarten bekommen es immer zu ihren Mahlzeiten. Milchbars haben in Polen eine lange Tradition, schon Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sie langsam und zwischen den beiden Weltkriegen breiteten sie sich rasant aus, weil sie es vermochten, billig und schnell viele Teile der Bevölkerung mit gutem Essen zu versorgen. Gerade im Kommunismus erlebten die Bars ihre Blütezeit. Heute mussten viele schließen, weil sie sich nicht rentiert haben. Wenn man aber eine der traditionellen Bars findet, bekommt man dort zu unglaublich erschwinglichen Preisen frisch zubereitete Speisen aus der traditionellen polnischen Küche, auch wenn man dafür zum Teil lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss.



Leniwe und "Kompot" im Glas

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