Mittwoch, 1. April 2015

Dienstag, 31.03.2015: Wie ein EVS eine gute Hausfrau aus einem machen kann ;)

Ja, wer hätte das gedacht. Noch vor einem Jahr hätte ich jedem einen Vogel gezeigt, der mir gesagt hätte, ich solle etwas kochen, selbst wenn es nur Nudeln gewesen wären. Im Sommer nach dem Ende meiner glorreichen Schulzeit fing ich dann allerdings schon an mit meiner Mutter und meiner Oma das ein oder andere auszuprobieren (vorrangig Pflaumenknödel und verschiedene Spielereien streng nach Rezept). Hier in Polen, in diesem Land ohne Mutti, die für einen kocht und bäckt, entwickle ich mich aber zur Seele unserer WG. Nach meinem ersten großen Backerlebnis, einem Kalten Hund zu meinem Geburtstag, folgten ein echter Weihnachtsstollen, Plätzchen, "normale" Kuchen und die so manche Suppe (ja, ich als einstiger Suppenkasper finde Suppen so schnell und einfach zu kochen, während mir viele Freiwillige sagen, dass sie sich nicht an Suppen trauen, weil sie so viel Zeit in Anspruch nähmen).
Und heute hab ich mich wohl selbst übertroffen. Aber mal ganz von vorne: Am Samstag habe ich vor dem Schlafengehen zufällig meine bunten Bastelquadrate erspäht und hatte spontan Lust, etwas für Ostern zu gestalten. Gesagt, getan. Ich habe im Internet nach schönen Dingen gegoogelt, das einzige aber, was mir zusagte, war ein plastisches Ei, dessen Beschreibung ich einfach nicht öffnen konnte. Völlig besessen davon, ein Ei basteln zu wollen, änderte ich meine Suchanfrage und fand ... ein anderes Ei =) Und dessen Beischreibugsgvideo sagte mir sofort zu, meine Euphorie wurde nur davon gebremst, dass ich 250 Teile brauchte und keine Quadrate. Ich beschloss also bis Montag zu warten und buntes Papier aus dem Kindergarten oder der Foundation zu borgen. Am Sonntag konnte ich mich aber einfach nicht mehr halten und zerschnitt unseren Kalender (ähm, der war natürlich vom letzten Jahr ...). Und bastelte. Und bastelte. Und bastelte den ganzen Tag, so etwa 7h, nur von Essenspausen unterbrochen (reine Arbeitszeit etwa 4-5h ... nun, das meine ich ausgerechnet zu haben). Danach ging ich zum Chor (auch etwa 4h). Und dann ging ich schlafen.
Nun aber zum Dienstag, dem Tag der Tage: Am Montag schenkte ich mein Sonntagsei meiner Sprachschullehrerin zum Abschluss, weil ich meinen Sprachkurs nicht weiterführen werde, und begann hauptsächlich in der Metro mit dem Basteln eines neuen, diesmal farbigen Prachtstückes, welches ich an jenem Dienstag fertigstellte. Dann ging mir das Papier aus und ich beschloss, neues kaufen zu gehen (ich war guter Hoffnung, dass Tesco buntes Kopierpapier hatte, wurde aber bitter enttäuscht). Vorher aber setzte ich eine doppelte Portion Hefeteig an, ich hatte nämlich noch 80g von 100g Hefe übrig und die hält sich ja auch nicht ewig.


Nach meinem (hoffentlich etwa einstündigen) Einkauf – der Teig sollte nämlich eine Stunde gehen – flocht ich aus der Hälfte des guten Stückes einen sechssträngigen Zopf. Und wieder ab damit unter die Heizung. Aus dem zweiten Teil flocht und formte ich ein Osterlamm und einen Osterhasen (auch wenn Ira meinte, es sei eine Maus), welche ich sofort buk. Zeit für ein bisschen Abwasch und mein lang ersehntes Kochvergnügen: Pflaumenknödel. Ich hatte die ersten Pflaumen in unserem Großmarkt erspäht und mich für ein nostalgisches Abendessen entschieden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich buk an diesem Dienstag einen (wirklich fabelhaften) Osterzopf, zwei Ostertiere, kochte Pflaumenknödel und bastelte an meinem Ei herum ... wenn das mal nicht eine gute Hausfrau aus mir macht ... ;)

Mein OsterHASE vor dem Backen

Mein baranek nach dem Backen

Mein allerliebster, sechssträngiger Osterzopf =)

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